DAS 24 - STUNDEN ROOMING IN
24 - Stunden Rooming In bedeutet, daß Mutter und Baby nach der Geburt rund um die Uhr, also 24 Stunden beisammen sind.
Fotos: Karl Grabherr Die Mutter kann mit dem Baby so umgehen, wie sie es für richtig hält. Man kann aber natürlich einmal zwischendurch, trotz Rooming In, das Baby ins Kinderzimmer bringen, wenn man das möchte. Das 24 - Stunden Rooming In hat viele Vorteile und es wird heute schon von einigen Spitälern abgeboten.
Vorteile:
Die Milchbildung wird gefördert. Das System Angebot / Nachfrage kann sich optimal entwickeln. Je häufiger Sie das Baby anlegen, desto besser wird sich Ihre Milch bilden. Das häufige Anlegen bewirkt, daß mehr Kolostrum (Vormilch) gebildet wird. Das Kolostrum ist reich an Immunstoffen, die besonders wichtig für Ihr Baby sind. Durch die mütterliche Keimwelt ist der Infektionsschutz bei Babys erhöht Durch das häufige Anlegen haben die Babys weniger Gewichtsverlust Der erste Stuhl (Mekonium) des Kindes wird schneller ausgeschieden, was auch zur Folge hat, daß die Kinder weniger unter der Neugeborenengelbsucht leiden. Das häufige Anlegen vermindert die Gefahr von Milchstaus und Brustentzündungen. Das häufige Anlegen fördert die Rückbildung der Gebärmutter bei der Mutter. Die Babys sind ruhiger und ausgeglichener weil sie die für sie so notwendige Geborgenheit durch die Nähe ihrer Mutter genießen können. Das Bonding (Bindung zwischen Mutter und Kind), die Prägung wird gefördert. Durch das 24 - Stunden Rooming In kann niemand gegen den Willen der Mutter zufüttern. Die Mutter muß sich nicht durchsetzen, damit ihr Kind zum Stillen gebracht wird. Die Mutter bekommt mehr Schlaf. Sie können sich gemeinsam mit Ihrem Baby ins Bett kuscheln und auch im Liegen stillen. Die Mütter werden beim Stillen sicherer, ganz nach dem Motto "Übung macht den Meister". Durch häufiges Stillen bekommen Sie mehr Übung im Handling. Die Mütter lernen ihr Kind besser kennen. Das 24 - Stunden Rooming In wirkt sich auch positiv auf die Stabilisierung der Körpertemperatur des Babys aus. Wenn man im Spital schon 24 - Stunden mit seinem Baby zusammen ist, so fällt einem die Umstellung zu Hause leichter. Es ist erwiesen, daß die Mütter länger nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stillen.Literaturhinweis
- VELB - Ausbildungsunterlagen
- Das Handbuch für die stillende Mutter - La Leche Liga