OXYTOZIN
Das Oxytozin hat für das Stillen eine große Bedeutung. Es wird auch "Bindungshormon" oder "Liebeshormon" genannt. Die Ausschüttung von Oxytozin aus dem Hypophysenhinterlappen wird durch Saugstimulation der Brustwarze und des Warzenhofes angeregt. Das Oxytozin bewirkt eine Kontraktion der glatten Muskulatur, der Myoepithelialzellen, die die Milchblässchen umgeben.
Die Milch wird aus den Alveolarräumen in die Milchgänge und Milchreservoire gepresst. Dieser Vorgang heißt MILCHSPENDEREFLEX, MILCHFLUSSREFLEX oder LET-DOWN-REFLEX. Der Milchspendereflex tritt mehrmals während einer Stillmahlzeit auf. Oxytozin fördert neben Prolaktin das Gefühl der Entspannung, das mit dem Stillen eintritt.
Foto: Karl Grabherr Dr. Niles Newton, ehemalige Professorin für Verhaltenswissenschaften, meinte, daß die regelmäßigen Oxytozinausschüttungen den Unterschied zwischen stillenden und nicht stillenden Müttern macht.
"Das Oxytozin ist neben dem Prolaktin verantwortlich für das intensive, mütterliche, sorgende, nährende Gefühl und Verhalten" [Ausbildungsunterlagen - VELB]
Das Oxytozin macht die Mutter während der Jahre ihrer Stillzeit ruhiger und ausgeglichener und sie fühlt sich den täglichen Anforderungen besser gewachsen.
Das Oxytozin erhöht sich auch bei Situationen, die mit dem Stillen in Zusammenhang stehen (Geräusche, Fotos vom Baby, das Weinen des Kindes, bei einem warmen Bad,...) und es kommt spontan zum Milchspendereflex.
Foto: Karl Grabherr Das Oxytozin bewirkt auch Uteruskontraktionen (Gebärmutterkontraktionen), was eine raschere Rückbildung des Uterus nach der Geburt gewirkt. Nach der Geburt spürt die Frau während des Stillens diese Kontraktionen. Oxytozin spielt auch während der Geburt und auch beim Geschlechtsverkehr eine große Rolle. Es verursacht ein Zusammenziehen der glatten Muskulatur.
Ein Gegenspieler zum Oxytozin kann das Adrenalin sein. Es kann das Oxytozin hemmen (z.B. bei Stress, Unsicherheit, Überforderung, Angst,....) und es kommt dadurch zu einem abgeschwächten oder gar ausbleibenden Milchspendereflex.
Literaturhinweis
- Stillen - Marta Guoth - Gumberger, Elizabeth Hormann
- Das Handbuch für die stillende Mutter - La Leche Liga
- VELB Ausbildungsunterlagen