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DER MILCHSPENDEREFLEX

 

Wenn das Baby an der Brust saugt, wird Oxytozin und Prolaktin ausgeschüttet. Das Oxytozin bewirkt eine Kontraktion der Myoepithelialzellen (Zellen, die die Alveolen und Milchgänge korbartig umfassen), die um die Alveolen (Milchbläschen) korbförmig angeordnet sind. Die Milch wird dadurch aus den Alveolarräumen in die Milchgänge und Milchreservoire gepresst. Dieser Vorgang heißt Milchspendereflex oder Milchflussreflex oder auch Let - Down - Reflex.
  Foto: Karl Grabherr

Manche Mütter spüren den Milchspendereflex in Form eines Kribbelns oder auch als kurzen Schmerz, viele spüren jedoch gar nichts. Alle beschriebenen Formen der Wahrnehmung sind physiologisch.

Während einer Stillmahlzeit finden mehrere Milchspendereflexe statt. Der Milchspendereflex wird immer in beiden Brüsten zugleich ausgelöst, man bemerkt ihn dann, wenn die andere Brust, an der im Moment nicht gestillt wird, zu tropfen beginnt.

Das Baby saugt zuerst ein paar Minuten (von Mutter zu Mutter verschieden) kräftig bis es zur Oxytozinauschüttung kommt und der Milchspendereflex stattfindet. Man merkt, daß dies stattgefunden hat, indem das Baby in langsameres Saugen und Schlucken übergeht.

Starker Milchspendereflex TOP

Ein zu starker Milchspendereflex kann für Mutter und Kind äußerst unangenehm sein. Die Mutter kann den Milchspendereflex als sehr unangenehm empfinden, sie kann ein Kribbeln, ein Stechen und sogar einen Schmerz beim Einsetzen des Milchspendereflexes spüren. Das Baby kann mit einem zu starken Milchspendereflex überfordert sein. Die Milch schießt ihm regelrecht in den Mund, es verschluckt sich, beginnt zu weinen und lehnt vielleicht sogar die Brust ab.
Was kann man bei einem zu starken Milchspendereflex tun?

Ist der Milchspendereflex beeinflußbar? TOP

Der Milchspendereflex ist durch mehrere Faktoren beeinflußbar.

Es genügt oft schon das Schreien seines Babys, der Geruch oder ein Foto seines Babys, um den Milchspendereflex auszulösen. Aber oft auch ein warmes Bad oder eine angenehme Berührung kann die Milch fließen lassen.

Der Milchspendereflex ist vor allem am Anfang der Stillzeit noch recht störanfällig. Stress, Unsicherheit, Sorgen, Selbstzweifel, etc., können den Milchspendereflex verzögern oder auch ausbleiben lassen. Wenn der Milchspendereflex ausbleibt, saugt das Baby einige Minuten an der Brust, hört dann aber verzweifelt auf, da es nur etwas Milch, die sich in den Milchseen gesammelt hat, bekommt. Ohne Milchspendereflex bleibt der größte Teil der Muttermilch für das Baby unerreichbar.

Durch wunde Brustwarzen kann der Milchspendereflex verzögert werden oder ausbleiben, da man angespannt ist und Schmerzen beim Stillen erwartet.

Wie kann ich mir helfen? TOP

Es ist wichtig, daß die Mutter in solch einer Situation eine emotionale Unterstützung (z.B. von ihrem Mann, einer lieben Freundin, einer Stillberaterin,....) bekommt.

Es ist weiters wichtig, daß die Mutter zur Ruhe kommt und sich entspannen kann, um einen guten Milchfluß zu gewährleisten. (evtl. Schlafen gemeinsam mit dem Baby, warmes gemeinsames Bad, Hilfe im Haushalt organisieren und bei Angebotr auch annehmen).

Auch zu volle Brüste können den Milchspendereflex beeinträchtigen. Warme Wickel, sanfte Brustmassagen, sanftes Ausstreichen der Milch, warme Dusche, Schlaf und Entspannung, können die Milch fließen lassen.

Literaturhinweis

 

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